
Auf Motivjagd entlang der Stadtmauer
Zu einem abendlichen Spaziergang entlang der Hilpoltsteiner Stadtmauer, versammelten sich die Mitglieder der Fotofreunde HIP. Die größtenteils noch sehr gut erhaltenen Mauerreste aus Sandstein sowie zahlreiche markante Sehenswürdigkeiten – wie auch die Hilpoltsteiner Burgruine – wurden dabei in Szene gesetzt.
Die Hilpoltsteiner Stadtmauer wurde um 1220/1230 errichtet. Damals sogar noch mit weißer Kalkfarbe überzogen, war diese Symbol für kaiserliche Macht und bürgerlichen Stolz. Heute ist die Stadtmauer bis auf ein kurzes Stück noch fast auf voller Länge vorhanden. Zu jeder Jahreszeit bietet sich der ausgeschilderte Rundweg für einen gemütlichen Stadtspaziergang an. Ausgangspunkt der gemeinsamen Fototour bildete die Residenz. Von dort ging es zum unterem Tor, dem ehemaligen Torturm. Dieser wurde im 19. Jahrhundert abgebrochen. Wenige Meter weiter entdeckten die Hobbyfotografen am Hintereingang zum Brauereigasthof „Schwarzes Ross“ zahlreiche spannende Motive und erkundeten mit der Kamera den weitläufigen Innenhof des Gasthofes. Der Döderleinsturm an der Südwestecke der ehemaligen Stadtbefestigung bildete ein Zwischenziel auf dem Weg zum Heidecker Tor. Dieser wurde im Jahr 1887 aus verkehrstechnischen Gründen abgebrochen, bietet aber dennoch ein spannendes Fotomotiv auf dem Weg zum Kerl-Haus in der Sternsingerstraße. Hier lebte von 1921-1955 der gebürtige Heimatforscher Franz Kerl. Den ehemalige Kornspeicher der Burg, das heutige „Haus des Gastes“, setzten die Amateurfotografen im Licht der Abenddämmerung perfekt in Szene. Den Höhepunkt des Rundgangs bildete die Burgruine. Diese wurde kürzlich mit einer neuen Beleuchtung ausgerüstet und erstrahlt nun in einem mystischen Licht. Glaubt man der Wegbeschreibung, so erstreckt sich der Stadtmauerrundgang auf eine Länge von 1,5 Kilometer und bedarf eine Gehzeit von etwa 30 Minuten. Die Fotofreunde brauchten für knapp die Hälfte der Gesamtstrecke gut drei Stunden, so viele Bildmotive galt es, in ein spektakuläres Licht zu setzen. Nach Abschluss der Fototour war man sich mit Johann Wolfgang von Goehtes viel zitierten Worten einig: „Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah.“
Text: Bernhard Bergauer
Fotos: Bernhard Bergauer, Jürgen Krach,
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