
Ein Fotoprojekt der besonderen Art
Mit einer analogen Mittelformatkamera portraitierte Andreas Renneke aus Hilpoltstein seine Kolleginnen und Kollegen während ihrer Arbeit. Entstanden sind aus der spannenden Fotostrecke eine Ausstellung sowie ein Bildband. Die Mitglieder der Fotofreunde HIP nutzten die Möglichkeit, sich das Projektergebnis anzusehen und sich mit dem Hobbyfotografen auszutauschen. Andreas Renneke hat eine Vorliebe für die analoge Fotografie. Sofern es die freie Zeit erlaubt, widmet sich der Hobbyfotograf seinen selbst initiierten Fotoprojekten. „Es ist schade, wenn aufwendig hergestellte Fotografien auf der Festplatte des heimischen Computers liegen bleiben. Am Ende muss ein Ergebnis entstehen, von dem im Idealfall weitere Personen partizipieren können“, beschreibt der ambitionierte Fotograf sein Projektziel. Mit seinem kürzlich abgeschlossen Projekt „Maloche“ hat er sein Ziel erreicht. Eine Outdoorausstellung sowie eine Buchpublikation konnte Renneke gemeinsam mit Unterstützung seines Arbeitgebers – guttenberger+partner GmbH – aus Freystadt realisieren. Fotoprojekt „Maloche“Ziel von Renneke war es, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Freystädter Fachbetriebes für Lichtwerbung zu portraitieren. Die Besonderheit: Die Portraits fertigte Renneke mit einer analogen Mittelformatkamera – einer Mamiya C3 Professional – aus den 1960er Jahren an. Bewusst wollte hier der ambitionierte Hobbyfotograf durch den Einsatz von analoger Technik und Schwarz-Weiß-Film einen Kontrast zur aktuell vorherrschenden Schnelllebigkeit in der Welt setzen. „Allein das Aussehen und Alter der Kamera sorgte bei den Fotoshootings für Aufmerksam und Gesprächsstoff“, erinnerte sich der 57-jährige. Die entstandenen Fotografien zeigen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer Arbeit. Wichtig war bei den Portraitaufnahmen, den Blick des Betrachters bewusst auf das Wesentliche – auf die Persönlichkeit der arbeitenden Person – zu lenken. Für sein Fotoprojekt wählte der Hobbyfotograf den Begriff „Maloche“. Ursprünglich stand „Maloche“ für schwere körperliche Arbeit. Aus dem Hebräischen stammend wurde er durch Bergleute aus dem Ruhrgebiet weiterverbreitet. Damit verbunden steht das oft negativ assoziierte Wort aber auch für das Gefühl einer starken Gemeinschaft. Eine ganz passende Begriffsbezeichnung für den gleichnamig erschienene Bildband. „Unsere portraitierten Mitarbeiter geben nicht nur Einblick in ihr tägliches Schaffen, sondern stehen auch für unsere Unternehmenswerte. Sie unterstützen sich gegenseitig bei der Arbeit und sind stolz auf ihr Ergebnis“, erklärte Renneke. Damit am Ende auf dem Film auch wirklich ein ansehnliches Portrait entsteht, hat der Hilpoltsteiner ein Erfolgsrezept parat: „Die kommunikative Interaktion mit der zu portraitierenden Person ist neben genügend Zeit entscheidend für ein gelungenes Ergebnis“, erklärte Renneke.
Eine Ausstellung und Bildband als Endprodukt
Seit Mitte des Jahres befinden sich direkt vor dem Firmensitz fünf Stelen, auf deren Flächen eine Auswahl von 18 Portraits den Passanten entgegenlächeln. Damit die zahlreichen analogen Aufnahmen nicht auf der Festplatte schlummern, wurde ein gleichnamiger Bildband zum Projekt mit spannenden Fotostrecken aufgelegt. Dieser ist gegen eine freiwillige Spende am Empfang des Unternehmens in Freystadt erhältlich. Die Einnahmen aus dem Bildband kommen bedürftigen Menschen aus der Region zu Gute.
Mit Mitgliedern des VHS-Fotoclubs im Gespräch
Gut 18 Monate arbeitet der Hobbyfotograf an seinem Fotoprojekt. „Die Arbeit mit analogen Kameras inklusive der Filmentwicklung ist noch richtig Handarbeit“, meinte Renneke. Von der Idee bis hin zum Projektabschluss liegt oft eine lange Zeit. „Hier ist es wie im richtigen Leben. Man kommt oft erst über Umwege zum Ziel. Doch das ist es gerade, was solche Projekte spannend machen“, erinnerte sich Renneke an den Projektverlauf. Renneke ist langjähriges Mitglied bei den Fotofreunden HIP – einem Arbeitskreis der Volkshochschule im Landkreis Roth. So war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, das Fotoprojekt seinen Kolleginnen und Kollegen des VHS-Fotoclubs vor Ort vorzustellen und sich darüber auszutauschen.
Text: Bernhard Bergauer
Fotos: Bernhard Bergauer
…………zur Galerie
