
Ausnahmezustand in der Burgstadt
Das Burgfest in Hilpoltstein zieht auch in diesem Jahr wieder die Bürger der Stadt sowie angereiste Gäste in seinen Bann. Noch dazu, wenn das Fest seinen 90. Geburtstag feiert. Vom traditionellen Zapfenstreich am Freitag bis hin zum Brillanthochfeuerwerk am Montag bietet das Burgfest mit einem bunten Rahmenprogramm zahlreiche Möglichkeiten, sich mit Freunden zu treffen und in geselliger Runde zu feiern. Das Burgfest wäre aber nicht so facettenreich, wenn es nicht auch einen geschichtlichen Anlass gäbe, der die Hilpoltsteiner Bürgerinnen und Bürger an vier Tagen im Jahr in den Ausnahmezustand versetzt. So bildet nämlich der Einzug der Pfalzgräfin Dorothea Maria in die Burgstadt im Jahr 1606 den Anlass für das Fest. Zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes Pfalzgraf Ottheinrich II. (1556-1604) von Pfalz-Neuburg, nahm Pfalzgräfin Dorothea Maria (1559-1639) die Stadt Hilpoltstein mit den Ämtern Heideck und Allersberg zum Witwensitz und wirkte über 30 Jahre segensreich für die Stadt und ihre Bürger. Der Trödelmarkt des Gewerbevereins „plus pol“ bildete am Burgfestsamstag ein Highlight im Veranstaltungsprogramm. Wo zuvor Autos parkten, breiteten Kinder und Erwachsene in den frühen Morgenstunden ihre Trödelware aus. Auf Kundschaft mussten die Verkäufer nicht lange warten. In kürzester Zeit füllte sich die Hilpoltsteiner Innenstadt mit zahlreichen Besuchern und die eine oder andere Trödelware wechselte nach kurzen Verhandlungen seinen Besitzer. Traditionell versorgten die THW-Helfer hungrige Marktbesucher mit der originalen „THW-Landsknechtsuppe“. Am Marktstand gegenüber boten die Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr Grillspezialitäten und hausgemachte Schupfnudeln. Der Höhepunkt der Festtage spielte sich sprichwörtlich am Sonntag auf dem Marktplatz der Stadt Hilpoltstein ab. Dort versammelten sich die Bevölkerung und zahlreiche Besucher, um das Festspiel mitzuerleben. Im Schatten des historischen Rathauses bevölkerten Hunderte von Bürger den Marktplatz, um den festlichen Einzug der Pfalzgräfin – heuer dargestellt von Gudrun Reichard – mit ihren drei Töchtern im Rahmen eines Festspiels nachzuspielen. Allzeit gut Licht –
Text: Bernhard Bergauer
Fotos: Bernhard Bergauer / Jürgen Krach
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