Fotoexkursion mit Mark Robertz
Fotoexkursion mit Mark Robertz

Fotoexkursion mit Mark Robertz

Fotoexkursion mit Mark Robertz


Unterwegs mit dem Landschaftsfotografen

„Das Licht des Oktobers.
Der Geruch des Herbstes.
Die Farbenpracht der Natur.
Leuchtende Buntheit.
Entdecke die Farbigkeit Deines Lebens.
Sei dankbar und gelassen.“ Anselm Grün

Der goldene Herbst in „Bayerisch Kanada“, wie das Gebiet entlang der Oberen Isar am nördlichen Rand des Karwendelgebirges auch bezeichnet wird, bildet jetzt für Fotografen eine ideale Spielwiese mit faszinierender Motivvielfalt. Für sieben Mitglieder des Hilpoltsteiner Fotoclubs Grund genug, für fünf Tage in den Naturpark Karwendel zu reisen und dort an einem exklusiven Workshop mit dem renommierten Landschaftsfotografen Mark Robertz teilzunehmen. Bereits zwei Wochen vor dem eigentlichen Fotoworkshop reiste der Buchautor- und Landschaftsfotograf Mark Robertz in die Burgstadt am Rothsee, um in einem Bildervortrag die Teilnehmer auf die gemeinsame Reise einzustimmen und auf die Besonderheiten der Landschaftsfotografie einzugehen. In seinem Vortrag ging der gebürtige Augsburger, der im Jahr 2009 sein Hobby zum Beruf machte, auf wichtige Gestaltungselemente der Fotografie ein. So sind es die Formen und Strukturen der erlebten Landschaft, die im Bild enthaltenen Farben sowie die verwendete Bildschärfe, welche beim Betrachter einen homogenen Bildeindruck erzeugen sollen. Die Kamera dient dabei dem Fotografen lediglich als Hilfsmittel. Spätestens bei der Besprechung der Packliste – auf der auch ein Reisewecker und Gummistiefel standen – war den Fotofreunden eines klar: Hier handelte es sich nicht um einen üblichen Sonntagsspaziergang. Ausgangspunkt für die täglichen Fototouren bildete der kleine Ort Hinterriß im österreichischen Tirol. Dort angekommen, nutzte man die letzten Sonnenstrahlen für eine Fototour zur nahegelegenen Eng-Alm. Dabei handelt es sich um das größte Almdorf Europas, wo der Große Ahornboden in 1250 Meter Höhe mit seinen 500 Jahre alten Ahornbäumen zu den überragenden Felswänden des Karwendels einen wunderbaren Kontrast lieferte.„Für manche Teilnehmer ist der Weg zur Fotolocation bereits ein Abendteuer und das Foto an sich wird schnell zur Nebensächlichkeit“, weiß der Profi zu berichten. Als nächstes Fotoobjekt sollte nämlich der Mondaufgang über dem Isartal herhalten. So mussten die Fotofreunde in der Abenddämmerung einige Höhenmeter zu einer Anhöhe über dem Tal emporklettern, um einen geeigneten Blick auf den Horizont zu haben. Kaum waren die Stative und Kameras ausgerichtet, schob sich eine riesige Mondscheibe hinter den Bergen hervor. Der Mond gewann rasch an Höhe und Strahlungsintensität und tauchte das Isartal in ein mystisches Licht. Selbst langjährige Hobbyfotografen betraten bei dieser Aufgabenstellung absolutes Neuland und waren im ersten Moment ganz benommen von diesem faszinierenden Himmelsspektakel. Um den Sonnenaufgang im Gebirge mitzuerleben, musste das gemeinsame Frühstück auch einmal um einige Stunden der sonst üblichen Uhrzeit nach hinten geschoben werden. Noch in der Dunkelheit machte sich die Gruppe auf den Weg zur Oberen Isar, um den magischen Moment auf die Speicherkarten zu bannen, wenn die Nebelfelder das Isartal verhüllen und dabei die ersten Sonnenstrahlen die umliegenden Berggipfel in ein goldenes Licht tauchen. Die heimischen Nationalparks zwischen Küste und Alpen bezeichnet Robertz als Schwerpunkte seiner Arbeit. Insbesondere die zahlreichen Gewässer haben es dem Berufsfotografen angetan und so bildeten der Rißbach zwischen Vorder- und Hinterriß sowie der nahegelegene Sylvensteinsee interessante Spielwiesen für die Hobbyfotografen. Dort experimentierten die Teilnehmer mit sogenannten Langzeitbelichtungen, um das Wasser des reißenden Wildbachs auf dem fertigen Foto wie Watte erscheinen zu lassen. Hinzu kamen interessante Spiegelungen der umliegenden Bergwelt im türkisblauen Wasser des Sylvensteinsees. Bildbesprechungen bildeten ebenfalls einen wichtigen Bestandteil im Programm. Diese geben dem Fotografen die Möglichkeit, seine eigene Arbeit zu reflektieren und Verbesserungspotential zu erkennen. Besonders wichtig war den Hobbyfotografen auch das direkte Feedback vom Fachmann, gepaart mit wertvollen Tipps zu Bildwirkung und Bildaufbau sowie Möglichkeiten der Nachbearbeitung in der digitalen Dunkelkammer. Auch wenn sich das Wetter vereinzelt launisch zeigte, so überraschte Robertz mit zwei Bildervorträgen über Island und den Oman, die sogleich bei den Fotofreunden Neugierde und Reiselust auf neue Ziele weckte.

Allzeit gut Licht – Bernhard Bergauer

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