
Mit Licht gemalt
Jede Menge kreative Ideen waren beim abendlichen Fotoworkshop „Lichtmalerei“ der Fotofreunde HIP – ein Arbeitskreis der Volkshochschule im Landkreis Roth – gefragt, um spannende Lichtkompositionen auf die Speicherkarte zu bannen. Wie von Geisterhand erschaffen, wurde eifrig mit Licht geschrieben oder gemalt und am Ende konnte das Lichtwerk auf dem Kameramonitor bestaunt werden. Lichtmalerei hat sehr vieles mit der eigentlichen Fotografie gemeinsam. So handelt es sich dabei lediglich um eine einfache Langzeitbelichtung in dunkler Umgebung. Der Belichtungsvorgang, der oft mehrere Sekunden andauert, wird dabei vom Fotografen festgelegt und manuell an der Kamera gestartet und beendet. Während die Kamera belichtet, bleibt der Verschluss der Kamera geöffnet und das vom Sensor eingefangene Licht wird aufgezeichnet. Der Lichtkünstler vor der Kamera nutzt den Zeitraum der Belichtung für seine Lichtexperimente. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Kurz vor Sonnenuntergang versammelten sich die Mitglieder der Fotofreunde HIP zum gemeinsamen Fotoworkshop. Zügig wurde das hierfür notwendige Set aufgebaut. Das heißt: Stativ mit Kamera aufgestellt und der Aktionsradius des Lichtkünstlers durch einen geschulten Blick durch die Fotokamera festgelegt. Da die Dämmerungsphase im Herbst sehr kurz ist, spielte dieses Phänomen den Fotofreunden HIP in die Karten und so ging es auch gleich los. Wunderkerzen wurden entzündet und die ersten Figuren in die dunkle Nacht geschrieben. Die Belichtungszeit wurde beendet und die Kamera speicherte das eingefangene Bild auf die Speicherkarte. Verblüfft begutachteten die Hobbyfotografen die ersten Bildergebnisse auf dem Kameradisplay. Wahnsinn! Was während der Belichtungsdauer vor der Kamera eher einer Zirkusnummer eines unbeholfenen Artisten ähnelte, ergab am Ende ein leuchtendes Foto mit tollen Farbakzenten. Schell entwickelten die Workshopteilnehmer neue Ideen. Dabei mangelte es nicht an notwendigen Materialien, da die Teilnehmer hierfür genug Lichtquellen mitgebracht hatten. Ein leuchtender Hula-Hoop-Reifen, LED-Taschenlampen, Farbfolien und vieles mehr wurde aus Kisten gezogen und schon wurden die nächsten Aufnahmen gestartet. Die Königsdisziplin der Lichtmalerei bildete das Schreiben von Wörtern in die schwarze Nacht. Dies erforderte ordentlich Übung, da die Buchstaben spiegelverkehrt geschrieben werden mussten, um am Ende auf dem Kameramonitor lesbar zu erscheinen. Die zunehmende Kälte von der einziehenden Nacht bremste dann doch zu später Stunde den Tatendrang der Hobbyfotografen und so machte man sich mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen auf den Heimweg.
Text: Bernhard Bergauer
Bilder: Birgit Pechler
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